Beim Comeback der European Tour von 9. bis 12. Juli in Atzenbrugg werden viele interessante Namen der internationalen Golf-Szene um den Sieg kämpfen / Österreich ist mit sechs Pros und zwei Amateuren am Start
Wenn in eineinhalb Wochen, am 9. Juli, die European Golf Tour zum ersten Mal nach der Corona-Pause endlich wieder abschlägt, fungiert der Diamond Country Club in Atzenbrugg als ehrenvoller Gastgeber. Im Rahmen einer Doppel-Veranstaltung im Sportland Niederösterreich machen die Austrian Open im Bezirk Tulln den Anfang, ehe der elitäre Golf-Tross dann die Woche darauf zum GC Adamstal nach Ramsau im Alpenvorland weiterzieht.
Am vergangenen Freitag wurden die beiden 500.000-Euro-Turniere auf der traumhaften Anlage in Atzenbrugg präsentiert, kurz darauf bekam der dortige Veranstalter und Präsident Christian Guzy die Nennlisten der European Tour sowie der Challenge Tour, zu der alle zwei Events ebenso zählen, zu Gesicht. Und dieses durfte in Anbetracht vieler toller Namen durchaus strahlen. Selbst mit dem Wissen, dass aus gesundheitstechnischen Sicherheitsgründen leider keine Zuschauer zu den sportlichen Top-Veranstaltungen zugelassen sind. Insgesamt sind bei den Austrian Open 144 Spieler dabei. 67 davon kommen über die European Tour, genauso viele über die Challenge Tour. Acht nationale Spieler sowie zwei Einladungen komplettieren die bereits geschlossene Entry List.
So darf sich Atzenbrugg u. a. wieder auf den Kategorie-2-Spieler Chris Wood freuen. Der 32-jähhrige Brite hat bereits drei Tournament-Siege in seiner Erfolgsliste stehen. Einen davon sogar in Atzenbrugg, wo er 2015 die Lyoness Open für sich entscheiden konnte, 2016 gewann er die BMW PGA Championship im englischen Surrey, 2013 die Quatar Masters in Doha. Insgesamt hat sich der Ryder-Cup-Spieler Chris Wood bereits 9,6 Millionen Euro auf sein Konto geschlagen.
Neben dem heurigen Oman-Open-Sieger Sami Välimäki aus Finnland darf man auch auf die beiden ehemaligen Ryder-Cup-Player Nicolas Colsaerts aus Belgien und Jost Luiten aus den Niederlanden gespannt sein. Colsaerts hält übrigens neben seinen Triumphen bei den Open de France 2019, den China Open 2011sowie den Volvo World Match Play Championship 2012 in Andalusien einen speziellen Rekord. Im September 2014 spielte er in der ersten Runde der Wales Open den längsten Drive in der European-Tour-Geschichte. Colsaerts Abschlag an der 18. Bahn des Celtic Manor Resorts kam erst nach 408 Metern zum Liegen.
Ebenfalls bereits im elitären Ryder Cup war schon Colsaerts belgischer Landsmann Thomas Pieters engagiert. Er hat bereits vier Siege auf der European Tour stehen. Den letzten davon im Vorjahr bei Czech Masters in Prag.
Ein ebenso bekanntes wie markantes Gesicht gehört dem Spanier Miguel Angel Jimenez, der eigentlich, weil mit seiner österreichischen Gattin in Wien lebend, als Wahl-Österreicher gilt. „The Mechanic“, wie Jimenez wegen seiner unglaublich gleichmäßigen Spielweise von den Konkurrenten genannt wird, gilt als Urgestein der Tour, ist seit 1988 dabei und hat schon über 20 Siege eingestreift, die der mittlerweile 56-jährige Sunny-Boy stets mit auffällig dicker Zigarre und Rotwein noch immer gebührend zu feiern weiß.
Eine weitere Lichtgestalt auf der European Tour ist der Italiener Edoardo Molinari. Nach drei Siegen auf der Challenge Tour ist der 39 Jahre alte Turiner seit 2009 Mitglied der European Tour. Dort gewann er bislang zwei Turniere sowie mit seinem Bruder Francesco für Italien den World Cup. 2010 wurde er in die europäische Auswahl für den Ryder Cup einberufen.
Ebenfalls in Atzenbrugg dabei und heuer schon auf dem Siegespodest der European Tour vertreten: der Franzose Adrien Saddier als Dritter der Oman Open, der Spanier Adri Arnaus als Dritter beim Omega Dubai Desert sowie der Schwede Niklas Lemke als Dritter beim Qatar Masters in Doha. Zudem ist auch dem Belgier Thomas Detry, heuer Sechster in Saudi-Arabien, an guten Tagen einiges zuzutrauen.
Erfolge in der Challenge Tour können einige Starter von Atzenbrugg ebenfalls vorweisen. Darius van Driel aus den Niederlanden ist als Sieger der EURAM Bank Open 2018 in Erinnerung, die beiden Südafrikaner Wilco Nienaber und Garrick Higgo wurden heuer jeweils Zweite bei den Limpopo Championships bzw. den Cape Town Open in ihrer Heimat.
Erhöhte Aufmerksamkeit verdient sich Jung-Professional Nicolai Højgaard. Der 19-jährige Däne stand im letzten Jahr gleich bei seinem allerersten Turnier als Profi sensationeller Weise vor dem Sieg. Bei den KLM Open in Amsterdam musste er sich nach einer unglaublichen Performance schlussendlich nur dem spanischen Routinier Sergio Garcia um einen Schlag beugen.
Aus unserem Nachbarland Deutschland hat u. a. mit Marcel Schneider ein Mann genannt, der letztes Jahr am ersten Tag im Adamstal sein großes Potenzial zeigte. Der 30-jährige in der Nähe des Bodensees lebende Profi egalisierte dort mit einer 62er-Runde gleich souverän den Platzrekord.
Österreich ist mit acht Spielern bei den Austrian Open dabei. Die Steirer Martin Wiegele, Lukas Nemecz, Timon Baltl, Gerold Folk, der Salzburger Lukas Lipold und der Niederösterreicher Sebastian Wittmann vertreten die rotweißroten Farben bei den Professionals. Von den aufstrebenden Amateuren wurden vom Österreichischen Golfverband der Steirer Niklas Regner und der Tiroler Maximilian Steinlechner für Atzenbrugg nominiert. Maximilian Lechner aus Nieder- und Christoph Bleier aus Oberösterreich kommen dann im Adamstal zum Zug.
Vorläufiger Zeitplan
Austrian Open 2020 beim Diamond Country Club in Atzenbrugg
Donnerstag, 9. Juli 2020: ca. 7.00 – 15.00 Uhr Abschlag nur von Tee 1
Freitag, 10. Juli 2020: ca. 7.00 – 15.00 Uhr Abschlag nur von Tee 1
Samstag, 11. Juli 2020: ca. 7.00 – 15.00 Uhr Abschlag nur von Tee 1
Sonntag, 12. Juli 2020: ca. 7.00 – 15.00 Uhr Abschlag nur von Tee 1
Sportpressedienst Armin Holenia