Ein Weltstar als Caddie! In diese Funktion schlüpfte am Donnerstag die Golf-Ikone Miguel Ángel Jiménez bei den mit 40.000 Euro dotierten Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz. Der 57-jährige Spanier unterstützt in dieser Woche seinen Sohn Victor, der beim Alps-Tour-Event in der Weststeiermark sein erst drittes Profiturnier bestreitet. Der Gewinner von 21 Turnieren auf der European Tour fragte bei ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny um einen Startplatz für seinen Filius bei den Gösser Open an. Zitny und Turnierorganisator Gerald Stangl zögerten keine Sekunde und gaben kurzerhand grünes Licht für ein Antreten von Jiménez Junior, wofür sich der zweifache Ryder-Cup-Champion höchstpersönlich bei Zitny und Stangl in Maria Lankowitz bedankte.
In der Vorwoche trainierten Vater und Sohn noch gemeinsam im spanischen Malaga – dort verschwendete Jiménez noch keinen Gedanken daran, in Maria Lankowitz erstmals in seiner großen Karriere ein Sensationsgastspiel als Caddie zu geben.
Miguel Ángel Jiménez
„Doch gestern Abend habe ich zu mir gesagt: ,Warum eigentlich nicht?‘ und habe Victor gesagt, dass ich sein Bag tragen werde. Ich bin cool geblieben, wenn er einmal einen schlechten Schlag gemacht hat. Ich spiele heuer meine 33. Saison als Profi und weiß daher ganz gut, was im Golf alles passieren kann. Manchmal hat es mich heute schon gejuckt und ich hätte gerne selber einen Ball geschlagen, aber das möchte ich eigentlich ja immer“
Mit seiner österreichischen Ehefrau Susanne lebt der Spanier vorwiegend in der Dominikanischen Republik, hält sich aber zudem auch immer wieder in Malaga und im steirischen Bad Waltersdorf auf. „In Bad Waltersdorf habe ich auch schon das eine oder andere Mal gespielt und trainiert. In Maria Lankowitz bin ich aber zum ersten Mal. Der Golfkurs hier ist von Bergen umgeben und fügt sich wunderschön in die Landschaft ein. Dazu sind die Leute sehr freundlich und nett – wie ich überhaupt den Lebensstil in Österreich sehr gerne mag“, so Jiménez. Wohin die Reise für Victor, den jüngeren seiner beiden Söhne, gehen wird, ist selbst für den erfolgreichen Vater nicht abzusehen: „Du weißt nie, was in einem Golf-Leben passiert. Er trainiert und arbeitet hart, um sich ständig zu verbessern, aber der Weg nach oben ist steil.“