Wiesberger sichert sich den Titel bei der SalzburgerLand Nationalen Offenen Meisterschaft / PGA Championships. Emma Spitz und Niklas Regner holen Staatsmeistertitel
Die Final Flights bei der SalzburgerLand Nationalen Offenen Meisterschaft / PGA Championships haben es richtig in sich. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren messen sich zwei Pros bzw. Proetten mit einer/m Amateurin bzw. Amateur – jedoch mit umgekehrten Vorzeichen. Während bei den Herren nach drei Tagen die Pros, Bernd Wiesberger (-20) und Matthias Schwab (-18), von Amateur Maximilian Lechner (-17) gejagt werden, startet bei den Damen die 21-jährige Amateurin Emma Spitz (-15) von der Pole Position aus in den Abschlusstag und wird von den beiden Ladies European Tour Proetten Christine Wolf (-12) und Sarah Schober (-6) gejagt.
Den Anfang an diesem spannenden Schlusstag machen die Damen. Gleich am ersten Loch gelingt Christine Wolf ein Birdie, womit sie von Anfang Druck auf die junge Amateurin Spitz aufbaut. Diese lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und spielt sechs Pars in Folge, wodurch sie nach einem Drittel der letzten Runde weiterhin zwei Schläge vor Wolf liegt. Die erste kleine Schwäche zeigt Spitz an der 7 als sie ein Bogey spielt, weil Wolf es ihr auf der 8 jedoch gleichtut und Spitz auf der 9 ein Birdie nachlegen kann, bleibt der Abstand zur Halbzeit unverändert bei drei Schlägen. Unbeeindruckt von den beiden Führenden findet Sarah Schober am heutigen Tag richtig gut ins Spiel. Ihr gelingen auf den ersten neun Löchern gleich fünf Birdies und nur einmal muss sie sich mit einem Bogey zufriedengeben. Damit holt Schober vier Schläge auf das Spitzenduo auf und liegt neun Löcher vor Schluss nur mehr fünf Schläge hinter dem ersten Platz.
Auf den zweiten neun Löchern spürt man förmlich, wie die Anspannung im Flight steigt und es wird richtig turbulent. Emma Spitz gelingen zwar noch drei Birdies, aber sie muss auch zwei Bogeys und ein Doppelbogey auf ihrer Scorekarte notieren – gesamt -14. Christine Wolf kann diese Chance jedoch nicht zu ihren Gunsten nutzen. Ohne Birdie und mit zwei Bogeys beendet sie die letzte Runde mit zwei über Par – gesamt -10. Dadurch öffnet sich die Tür zum Sieg für Sarah Schober. Die Südsteirerin startet mit einem Birdie in die letzten neun Löcher des Turniers, womit sie zu diesem Zeitpunkt nur mehr vier Schläge hinter Spitz liegt. Die Südsteirerin spürt, dass heute noch alles möglich ist, aber weil sie in weiterer Folge zwei Bogeys spielt, kann sie Emma Spitz nicht mehr von der Spitze abfangen.
Die 21-jährige Niederösterreicherin Emma Spitz setzt sich sensationell gegen die beiden Ladies European Tour Proetten durch und sichert sich souverän mit 14 unter Par den Staatsmeistertitel – ihr bislang größter Erfolg. Der Kampf um Platz zwei wird allerdings erst am allerletzten Loch entschieden. Wolf kommt mit zwei Schlägen Vorsprung auf Schober zu diesem Par 5 und spielt ein Bogey. Die dadurch entstandene Chance lässt sich Sarah Schober nicht entgehen. Sie spielt ein Birdie und teilt sich in der Damenwertung den 2.Platz mit Christine Wolf (beide gesamt -10).
Emma Spitz
"Ich bin unglaublich stolz. Dieser Erfolg zeigt mir, dass sich das harte Training lohnt, dass ich an den richtigen Dingen arbeite und dass ich am richtigen Weg bin. Es war eine tolle Herausforderung, dass Chrissi (Anm.: Christine Wolf) und Sarah (Anm.: Schober) mitgespielt haben und ich konnte mir von ihnen auch noch ein wenig abschauen – dass ich gewonnen habe ist natürlich die Krönung."
Auch bei den Herren bleibt im Final Flight kaum Luft zum Durchatmen, denn Bernd Wiesberger und Matthias Schwab liefern sich im Kampf um den Sieg ein Duell auf Weltklasse-Niveau. Schwab, der mit zwei Schlägen Rückstand auf Wiesberger in den Tag gestartet ist, eröffnet den Tag zwar mit einem Bogey, locht auf den darauffolgenden acht Löchern aber gleich siebenmal zum Birdie ein. Wiesberger bleibt auf den ersten neun Löchern bogeyfrei, spielt zwei Birdies und einen Eagle. Dadurch ist nach insgesamt 63 gespielten Löchern an der Spitze zwischen den beiden heimischen Topstars wieder alles völlig ausgeglichen (beide -24!).
Die letzten neun Löcher entwickeln sich somit zu einer Nervenschlacht zwischen den beiden besten Golfern des Landes. Beide spielen bogeyfrei und bleiben dreimal unter Par. Die Entscheidung fällt allerdings auf der, gestern für Wiesberger noch verflixten 13. Spielbahn. Dem Burgenländer gelingt auf diesem Par 5 ein Eagle, das Schwab „nur“ mit einem Birdie kontern kann. Diesen hauchdünnen Vorsprung von einem Schlag verteidigt Bernd Wiesberger auf den letzten Löchern und sichert sich somit mit 28 unter Par den Titel bei der SalzburgerLand Nationalen Offenen Meisterschaft mit einem Schlag Vorsprung auf Matthias Schwab.
Bernd Wiesberger
"Meine Leistung war richtig gut. Vor allem die erste und die vierte Runde waren einwandfrei. Am Ende fehlt mir zwar ein Schlag auf den Sieg, aber ich kann mir wirklich nichts vorwerfen. Es war eine super Woche und ein super Turnier für mich. Nach ein paar Monaten Pause war es super wieder zu sehen, wie man in Drucksituationen reagiert und dass sich das Training in der freien Zeit offenbar ausgezahlt hat."
Matthias Schwab
"Meine Leistung war richtig gut. Vor allem die erste und die vierte Runde waren einwandfrei. Am Ende fehlt mir zwar ein Schlag auf den Sieg, aber ich kann mir wirklich nichts vorwerfen. Es war eine super Woche und ein super Turnier für mich. Nach ein paar Monaten Pause war es super wieder zu sehen, wie man in Drucksituationen reagiert und dass sich das Training in der freien Zeit offenbar ausgezahlt hat."
Aber auch dahinter entwickelt sich ein an Spannung kaum zu überbietender Showdown der besten Amateure um den Staatsmeistertitel der Herren. Niklas Regner, der in den ersten Tagen für Aufsehen gesorgt hat, findet nach einem für ihn schwierigen dritten Tag wieder voll in die Spur und holt mit einer 63er Runde (9 unter Par) seinen fünf Schläge-Rückstand auf den Führenden in der Wertung um den Staatsmeistertitel, Maximilian Lechner, auf. Damit teilen sich die beiden Amateure den dritten Platz der SalzburgerLand Nationalen Offenen Meisterschaft gemeinsam mit dem Pro Lukas Nemecz (alle drei -21).
Der Kampf um den österreichische Staatsmeistertitel, der nur von einem Amateur gewonnen werden kann, ist damit allerdings noch nicht entschieden. Die beiden Nationalteamspieler Maximilian Lechner und Niklas Regner gehen daher ins Stechen. Dort fällt die Entscheidung erst am dritten Extraloch. Mit einem Birdie sichert sich der 21-jährige Steirer Niklas Regner den österreichischen Staatsmeistertitel.
Niklas Regner
"Es war echt bis zum Ende unglaublich spannend. Mit -9 habe ich mich heute richtig gut wieder nach vorne gekämpft und auch im Stechen ist es mit drei Birdies in Serie richtig gut für mich gelaufen. Dieses Turnier mit dem österreichischen Staatsmeistertitel zu beenden ist definitiv eines der größten Highlights meiner Karriere."