Für Audi ist der e-tron Forschungsfahrzeug und Flaggschiff in einem. Denn während in Davos und Kitzbühel bereits die grünen Ladelösungen der Zukunft getestet werden, sprießen zum Beispiel in Wien die öffentlichen Ladestellen aus dem Boden. Bis Jahresende werden es gut 1000 in der ganzen Stadt sein, im Schnitt also alle 400 Meter eine öffentliche Stromtankstelle. Und eines der spektakulärsten Fahrzeuge, das dort am Kabel hängt, wird sicher die neueste Variante des e-tron sein.
Als Mitgift führt der Sportback das traditionelle Sportprogramm von Audi in die e-tron-Familie ein: die S line. Eigene Stoßfänger mit größeren Lufteinlässen, ein dezenter Heckspoiler und ein markanterer Diffusor sind in diesem Paket enthalten. Serienmäßig rollt das S-line-Modell auf 20-Zoll-Rädern, optional geht es hinauf bis 21 Zoll, ab Jahresmitte auch 22 Zoll.
Design folgt ja nicht immer der Funktion, in diesem Fall aber schon:
Je nach Ausführung erreicht der Sportback den hervorragenden cw-Wert von 0,25, weil überall aerodynamischer Feinschliff betrieben wird. Die Effizienz steigern unter anderem der steuerbare Kühllufteinlass, die Aeroräder und der vollverkleidete Unterboden. Zudem werden statt herkömmlicher Außenspiegel optional kleine Kameras verbaut, die Bilder auf Displays zwischen Armaturenbrett und Tür übertragen.
Von all dem profitieren natürlich Verbrauch und Reichweite. Mit einer Batterieladung fährt der e-tron Sportback nach offiziellen Messungen bis zu 446 Kilometer. Das Auto kann mit bis zu 300 Newtonmetern und 220 kW rekuperieren, das sind über 70 Prozent seiner Antriebsleistung. Und mehr als bei jedem anderen Serienauto. Dadurch kommen im Idealfall bis zu 30 Prozent der Reichweite im e-tron Sportback durch Rekuperation zustande.
Das Batteriesystem des Audi e-tron Sportback 55 quattro speichert mit 95 kWh enorm viel Energie.
Mit einer Maximalleistung von 408 PS sowie 668 Newtonmetern katapultiert der Antrieb das Auto im Extremfall in 5,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der e-tron Sportback 50 quattro mit einer Batteriekapazität von 71 kWh lässt sich mit 313 PS und einer Sprintwert von 6,8 Sekunden aber auch nicht lumpen. Die Reichweite liegt mit 347 Kilometern knapp 100 Kilometer unter dem stärkeren Bruder. An der High-Power-Charging-Ladesäule (HPC) kann der e-tron Sportback 55 quattro mit bis zu 150 kW geladen werden. In einer knappen halben Stunde ist die Batterie dadurch wieder bei 80 Prozent.
Leistungsorientiert ist der e-tron quattro aber nicht nur bei den Beschleunigungs- und Ladezeiten, sondern vor allem auch beim Fahren. Audi nutzt dabei seine herausragende Allradkompetenz. Schlüsselfaktoren für die grandiose Kurvendynamik sind zudem der tiefe Schwerpunkt. und die ideale Achslastverteilung. Weil alle schweren Bauteile in der Fahrzeugmitte untergebracht sind, ist die Gewichtsverteilung top austariert und das Eigenlenkverhalten entsprechend neutral.
Um harte Fakten geht es dann wieder in der Platzfrage. . Das maximale Ladevolumen nach Umlegen der Fondlehnen ist durch das Coupé-Design naturgemäß etwas geringer als beim normalen e-tron, mit stolzen 1.655 Litern dennoch ausgesprochen familienfreundlich. Auch beim Fünfsitzer verfügt man über 615 Liter Kofferraumvolumen.