Maria Lankowitz, 18. Mai 2019. – Der große Triumphator der mit 42.500 Euro dotierten Gösser Open 2019 im Golfclub Erzherzog Johann in Maria Lankowitz heißt Timon Baltl! Der Grazer lieferte am Schlusstag mit einer grandiosen 62er-Runde (-10) eine wahre Galavorstellung ab und feierte mit dem Gesamtscore von 197 Schlägen (-19) seinen Premierentriumph auf der Alps Tour. Baltl spielte dank eines Eagles und neun Birdies bei nur einem Bogey mit der 62 die tiefste Runde in der 27-jährigen Turniergeschichte der Gösser Open. Die Bestmarke kann jedoch nicht als Platzrekord geführt werden, da die heutige Finalrunde mit dem Format „Besserlegen“ gespielt wurde.
„Es ist alles aufgegangen, was ich mir vorgenommen und erhofft habe. Ich kann mich an keine Runde erinnern, auf der ich so viele gute Schläge gemacht habe wie heute. Dazu ist beim Putten alles perfekt gelaufen und jeder Putt gefallen. Ich kann noch gar nicht so richtig fassen, was da passiert ist“, jubelte Baltl, der am Finaltag nur einmal kurz Nerven zeigte, als er auf dem Par 5 der 16. Bahn den Abschlag in ein Wasserhindernis donnerte. „In dieser Situation habe ich mich darauf konzentriert, ein Bogey zu spielen und damit Schadensbegrenzung zu betreiben. Und auch das ist mir gut gelungen“, erklärte der 24-jährige Heeressportler.
Baltl bedankte sich auch bei seinem Vater Max, der ihn in dieser Woche als Caddie mit wertvollen Tipps versorgte. „Er hat die Grüns unfassbar gut gelesen und deshalb auch einen großen Anteil an diesem Sieg. Dazu hat er es geschafft, dass ich in kritischen Phasen wie heute auf der 16 ruhig geblieben bin. Es ist so cool, dass wir diesen Sieg gemeinsam beim Heimturnier in Maria Lankowitz feiern dürfen“, ergänzte Baltl, der sich über einen Siegerscheck in Höhe von 6.162,50 Euro freuen durfte und in der Order of Merit der Alps einen Riesensprung auf Position acht gemacht hat. Timon Baltl hat übrigens für den 15. österreichischen Sieg bei den Gösser Open gesorgt. Er ist zudem der fünfte steirische Gewinner des Traditionsturniers nach Fritz Poppmeier (1993), Jürgen Maurer (2006), Martin Wiegele (2008) und Lukas Nemecz (2017).
Mit drei Schlägen Rückstand landete der Franzose Xavier Poncelet (64/-8) bei gesamt 16 unter Par auf Rang zwei. Als zweitbester Österreicher drehte Clemens Prader (65/-7) das Rad der Zeit zurück. Der 40-jährige Tiroler teilte sich mit dem Gesamtscore von 201 Schlägen (-15) den dritten Platz mit den französischen Amateur Jeong Weon Ko. Im Jahr 2000 hatte Prader an gleicher Stelle das Stechen um den Turniersieg gegen den heutigen ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny verloren und war Zweiter geworden. „Das war mein bestes Turnier seit ewig langer Zeit und darüber bin ich extrem happy. Zwei Tatsachen belegen, wie gut ich hier gespielt habe. Ich bin sowohl in der gestrigen als auch in der heutigen Runde ohne Bogey geblieben und habe heute zudem alle 18. Grüns getroffen“, strahlte Prader.
Mit einer 66er-Runde (-6) und dem Total von 205 Schlägen (-11) wurde Martin Wiegele als 14. drittbester Österreicher. „Das war zumindest ein halbwegs versöhnlicher Abschluss, obwohl das heute auch wieder kein Meisterstück auf den Grüns gewesen ist. Die Chancen auf ein besseres Ergebnis habe ich schon in den ersten beiden Runden vergeben. Das Turnier hat mir aber gezeigt, welche Dinge in meinem Spiel passen und woran ich noch arbeiten muss“, bilanzierte der Lokalmatador, der auch ein dickes Lob für Sieger Timon Baltl übrig hatte, mit dem er an den ersten beiden Tagen zusammengespielt hatte. „Er hat einen sehr sicheren Eindruck gemacht und sich auch nervenstark gezeigt. Er verfügt über viel Potenzial, um die nächsten Schritte in seiner Karriere zu setzen“, urteilte Wiegele.
Der als geteilter Führender in die Schlussrunde gegangene Bernard Neumayer nahm sich mit einer 9 auf dem Par 5 der neunten Bahn aus dem Titelrennen. Am Ende wurde der Salzburger mit einer 79er-Runde (+7) bei gesamt fünf unter Par bis auf Platz 47 durchgereicht. Und auch Lukas Nemecz konnte mit einer 72er-Parrunde nicht in den Kampf um die Spitzenplätze eingreifen. Für den Sieger des Jahres 2017 wurde es mit dem Gesamtscore von 206 Schlägen (-10) am Ende der geteilte 16. Rang. Die Platzierungen der weiteren Österreicher, die den Cut geschafft hatten: 28. Uli Weinhandl (207/-9), 32. Paul Kamml (A) und Sam Straka (je 208/-8), 39. Gerold Folk (A), Markus Brier, Hanspeter Bacher (je 209/-7), 45. Daniel Hebenstreit (A/210/-6), 47. Luca Denk (A) und Christoph Körbler (je 211/-5).