Welche Vorteile KI mit sich bringt, wie dadurch die Produktivität im Unternehmen gesteigert werden kann und warum Firmen sich bei wolke blau über KI informieren sollten, verrät uns der dritte Teil unseres Interviews mit Dietmar Muchitsch (Geschäftsführer Agentur wolke blau).
Wie bist Du zu KI gekommen?
Intensiv mit KI im Marketing beschäftige ich mich seit Beginn des Jahres. Wie gesagt, es gibt keinen Tag an dem ich nicht recherchiere und so habe ich mich dann auch mit ChatGPT beschäftigt und es früh ausprobiert. Als mit ChatGPT das Thema KI im Marketing aufgekommen ist, hat sich die Fragestellung ergeben, was passiert mit den aktuellen Jobs im Marketing, wenn die KI dabei viele Aufgaben übernehmen kann? Wir haben uns da auch im Team zusammengesetzt und überlegt, was das für uns bedeutet.
Zu welchem Schluss seid Ihr gekommen?
Wir haben gesagt, wir gehen das Thema an, wir schalten auf Angriff. Wenn es so ein neues Thema gibt, sitzen wir nicht mit Angst da, sondern stellen uns der Herausforderung. Unser Team hat sich auf unterschiedliche Bereiche konzentriert: Bildgenerierung, Textgenerierung, Datenanalyse und Kampagnenoptimierung – und jeder/jede entsprechend dem eigenen Schwerpunktthema in der Agentur Anwendungsbeispiel mit KI erarbeitet. Der nächste Schritt war dann die Entwicklung unserer Whitepaper-Serie, die sich heute jeder kostenlos runterladen kann. Das ist eine Art Gebrauchsanleitung für die ersten Schritte mit der Künstlichen Intelligenz im Marketing und beantwortet die ersten Fragen dazu.
Wo siehst du die größten Vorteile für Firmen in Bezug auf KI?
Zeit- und Produktivitätsgewinn verbunden mit Ressourcenersparnis. Mein Zugang in der Agentur: Wir sparen kein Personal ein, bleiben in der bestehenden Größe, schaffen aber durch KI-Einsatz mehr Output. So können wir zum Beispiel deutlich mehr Texte in gleicher Zeit erstellen, weil uns die KI unterstützt. Der Unterschied zur Zeit ohne KI: Man sitzt nicht mehr vor dem weißen Blatt Papier. Im kreativen Prozess muss man nicht von einer leeren PowerPoint wegstarten, sondern man sagt der KI welche Präsentation man zu welchem Thema und mit welcher Bildlandschaft und Grafik man gerne hätte. Dann bekomme ich im Prinzip eine fertige PowerPoint Präsentation, mit der ich theoretisch auftreten könnte. Wir gehen das dann natürlich noch komplett durch, individualisieren und konkretisieren es, geben dem eine persönliche Note und am Ende wurde rund 30% an Zeit und Aufwand gespart
30% kann man sparen?
Ja, mindestens. Es kommt immer auf den Umfang der Aufgabe und des Projekts an.
Zum Verständnis und einfach ausgedrückt: Die Künstliche Intelligenz sucht sich aus den Tiefen des Internets Inhalte und Antworten heraus, setzt das zusammen und ist dabei so geschickt, dass sie es richtig kombiniert
Richtig. Die sogenannten Large Language Models, auf denen generative KI Systeme basieren, funktionieren sehr vereinfacht so, dass sie auf eine Frage, mit der wahrscheinlich besten Antwort reagieren. Durch das Feedback aller Anwender lernt die KI immer weiter und wird immer schneller. Und mittlerweile haben wir ein Level erreicht, dass die Antworten so gut sind, dass sie von einem Menschen stammen könnte.
Zum Verständnis und einfach ausgedrückt: Die Künstliche Intelligenz sucht sich aus den Tiefen des Internets Inhalte und Antworten heraus, setzt das zusammen und ist dabei so geschickt, dass sie es richtig kombiniert
Die große Kunst ist das sogenannte Prompten. Darunter versteht man die Vor-Formulierung und Schilderung, was man von der KI als Ergebnis haben möchte. Dazu muss man wissen, was die KI alles interpretieren kann. Das ist ein Teil, der in unserem Whitepaper behandelt wird. Wichtig ist aber kurzgesagt, dass man zu generisch formuliert, alo nicht nur sagt „Schreib mir einen Text zum Thema Golf“, sondern das genauer definiert. Z.B. „Wie entwickeln sich die Mitgliederzahlen im Golfsport in Österreich? Welche Faktoren spielen für diese Entwicklung eine Hauptrolle?“ Die KI braucht also eine klare Anleitung
Warum sollten Firmen zu euch kommen und sich über KI informieren?
Weil wir hier eine Technologie vor uns haben, die in wenigen Monaten jedes innovative Unternehmen für sich nutzen wird. Weil es Firmen weiterbringt, die ihre Produktivität steigern und oder kreativer werden möchten. Der kreative Prozess nimmt auch einen großen Bereich in unserem Whitepaper ein: Der Weg mit KI – vom weißen Blatt bis zur Idee. Das bringen wir den Unternehmen auch bei und fördern dabei auch die In-House Umsetzung.
Wo bleibt da die Leistung? Ein heikles Thema sind Dissertationen, Diplomarbeiten, Hausaufgaben, etc.
Da kommen wir natürlich in einen sehr schwierigen Bereich und zu einer riesen Herausforderung für den Bildungsbereich. KI könnte damit aber auch die Initialzündung dafür sein, dass Bildung völlig neu gedacht wird. Es braucht natürlich auch Reglementierungen, die meines Wissens auch in Arbeit sind. Ich wiederhole mich hier aber: Wir können das nicht aufhalten, wir müssen mitgehen und mitgestalten.
Welchen Rat gibst Du Menschen, die Angst vor der KI haben?
Es gibt einen ganz positiven Aspekt in der ganzen Thematik. Grundsätzlich sind wir ja nicht nur auf der Welt, um zu arbeiten. Wir könnten ein neues Lebensmodell entwickeln, die KI sinnvoll einsetzen um dadurch in Zukunft weniger arbeiten zu müssen und trotzdem für Wertschöpfung zu sorgen. Dadurch könnte unser Leben leichter werden und wir könnten uns mehr auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren. Wie auf das Golfspiel! (lacht)
Wie sollten Unternehmen mit der KI im Marketing beginnen?
Unser Whitepaper kann man sich auf unserer Website kostenlos herunterladen. Und wir bieten jenen, die sich näher dafür interessieren, einen Unternehmens-Workshop an, wo wir mit dem Team vor Ort an der Umsetzung einer Marketingstrategie mit KI arbeiten.
Wie lange spielst Du schon Golf?
Ich spiele erst seit drei Jahren. Bin also ein Spätstarter.
Wie bist Du dazu gekommen?
Ich war immer bei Ballsportarten zuhause. War zwar schlecht im Fußball, aber bei Tennis hab ich erste Erfolge gefeiert. Danach kam dann Squash und Badminton, bis ich vor 15 Jahren die Platzreife in Andritz gemacht habe. Ich habe zuerst Golf furchtbar gefunden und es hat mir ehrlicherweise nicht getaugt. Ich habe den Ball nicht gut getroffen und das Ambiente war auch nicht meins. Vor drei Jahren ist dann Pauli, mein älterer Sohn, gekommen und hat erzählt, dass er jetzt mit Freunden in Thal gespielt hat und ich mal mitgehen soll. Da war es dann um mich geschehen. Die Faszination hat mich vollkommen erwischt und von da an verging kein Tag mehr, an dem ich nicht an Golf gedacht habe, Golf studiert habe oder am Platz gespielt habe. Ich kann es gar nicht beschreiben warum, es ist wie eine Sucht. Wenn du den Ball einmal richtig triffst, willst du das Gefühl immer wieder erleben. Umso mehr man trainiert, desto öfter hat man dieses Gefühl dann auch. Dazu ist man in der Natur, lernt interessante Menschen kennen und knüpft Kontakte. Am Anfang war ich in Flights mit anderen eher zurückhaltend, mittlerweile finde ich es genial, so viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen. Dabei hat KI für mich auch einen Eigennutzen
Wie dürfen wir das verstehen?
Je besser wir die KI in der Agentur einsetzen, desto mehr Zeit kann auch ich im Büro einsparen und früher auf eine Runde gehen. (grinst)