Das deutsche Nationalteam der nordischen Kombinierer nutze auch heuer wieder die Möglichkeit, am Murhof Station in der Vorbereitung auf die neue Saison zu machen.
Untergebracht im Murhof Hotel & Restaurant stand neben sportmotorischen Testungen selbstverständlich auch Golftraining am Programm – eine willkommene Abwechslung in der harten körperlichen Vorbereitung auf den Olympia-Winter.
Feinschliff dank Golf
Seit mit Heinz Kuttin ein Kärntner das Sagen im Skisprungbereich der deutschen nordischen Kombinierer übernommen hat, darf im Training natürlich auch ein Stück Österreich nicht fehlen. „Wir haben viele Athleten, die schon sehr lange dabei und sehr routiniert sind – die brauchen auch neue Herausforderungen und neue Inputs, deswegen waren wir im letzten Jahr schon hier am Murhof. Es hat uns irrsinnig gut gefallen und deswegen war es klar, dass wir heuer wiederkommen“, berichtet Kuttin.
Einer der wichtigsten Programmpunkte der Kombinierer-Mannschaft rund um den mehrfachen Weltmeister und Olympiasieger Eric Frenzel war das Screening mit Dr. Robert Kocher, der auch Verbandsarzt des Österreichischen Golfverbandes ist. Kuttin erklärt: „Dank des Bodyscreenings optimieren wir die Funktionalität des Körpers – sowohl in Sachen Beweglichkeit als auch in der Ansteuerung und in der Körperstabilität. Da hat jeder Mensch andere Voraussetzungen und das versuchen wir für jeden einzelnen Athleten individuell zu verbessern, indem wir eben zweimal pro Jahr dieses Screening durchführen. Die enorme Entwicklung, wie sich der Körper dadurch dann besser ausbalanciert und die Athleten so die Techniken des Skispringens immer besser ausführen können, ist klar zu sehen und bringt uns wirklich weiter.“
Aus der Ruhe kommt die Kraft
Die Weltklassesportler aus Team des ehemaligen Österreichischen Skisprung-Cheftrainers finden am Murhof aber auch ihre Ruhe: „Diese Umgebung am Murhof passt perfekt für uns – wir haben die herrliche Landschaft, wir haben Ruhe, die Jungs kommen auf ganz andere Gedanken und können das richtig genießen. Stress haben wir bei uns im Sport genug – deswegen ist diese Idylle für uns der perfekte Ort für einen Trainingskurs.“
Der Golfplatz wurde laut Kuttin aber nicht zufällig als Destination gewählt: „Im Skispringen musst du leicht, beweglich und schnell sein, beim Langlaufen musst du super Körperstatik haben, um perfekt am Ski stehen zu können. Wobei uns der Golfsport jetzt hilft, ist die richtige Körperbalance. Welche Muskelgruppen muss ich aktivieren, um einen super Stand zu bekommen und welche Muskelgruppen muss ich aktivieren, um eine perfekte Technik im Laufen und im Skispringen zu haben? Golf verbindet das perfekt. Bei jedem Schlag steht man etwas anders und muss dennoch die Balance finden sowie die Lockerheit für den Schwung haben – das ist für viele meiner Jungs Neuland, die lernen eine komplett neue Technik und dadurch werden sie viel offener für viele Dinge.“
Vorbereitung für Peking
Großes Ziel der deutschen Kombinierer in der kommenden Saison sind klarerweise die Olympischen Winterspiele in Peking, die im Februar über die Bühne gehen. Diesem großen Ziel wird jetzt schon alles untergeordnet. „Nach den Tagen für die Körperbalance wollen wir natürlich auch schauen, wie wir das Erreichte auf der Sprungchance anwenden können. Deswegen geht es morgen weiter nach Kärnten, wo wir in Villach und außerdem auch in Planica springen werden. Durch die heurige Olympiasaison sind wir zu diesem Zeitpunkt im Jahr schon sehr weit, das ist schon unser vierter Trainingslehrgang. Wir wollen gewisse Steps schon bis Juli erledigt haben, um dann beispielsweise noch das Material weiterentwickeln zu können und perfekt für die Olympiasaison vorbereitet sind“, so Kuttin, der abschließend betont: „Wenn in Peking Medaillen folgen, wurde ein gewisser Baustein dazu also auch am Murhof gelegt.“